Impuls – Entscheidungskraft

Die Macht der Entscheidungskraft

Andrea Helfenstein | 5. Juni 2021

Wie tref­fe ich im All­tag mei­ne Ent­schei­dun­gen?

Was kann mir hel­fen, wenn ich unentschieden bin?

Wie gestalten wir im Team trag­fä­hi­ge Ent­schei­dun­gen?

ahkommunikation- Impuls

Entscheidungskraft

«Notwendig ist heute nicht die Entschleunigung, sondern eine Zeitrevolution, die eine ganz andere Zeit beginnen lässt.»
Byung-Chul Han (alles eilt, die Müdigkeitsgesellschaft) (2009)

 

Gemäss Ernst Pöp­pel, Hirn­for­scher, tref­fen wir täg­lich bis zu 20’000 Ent­schei­dun­gen. Bei­na­he alle blitz­schnell und unwill­kür­lich. Wir soll­ten also über eine hohe Kom­pe­tenz ver­fü­gen, was gut oder nicht gut für uns ist. Den­noch fällt es uns oft­mals so schwer, uns zu ent­schei­den. Wir schie­ben die Ent­schei­dungs­fin­dung hin­aus, was an uns zer­ren und nagen kann, und wir ver­pas­sen den rich­ti­gen Moment zum Ent­schei­den. Zudem ist es typisch mensch­lich, Wesent­li­ches auf­zu­schie­ben und zu leben, als hät­te man noch viel Zeit.

In der grie­chi­schen Mytho­lo­gie gibt es zwei Zeit­göt­ter: Chro­nos und Kai­ros.

Chro­nos (wie Chro­no­lo­gie oder chro­nisch) stellt einen Anfang und ein Ende dar­. Chro­nos drückt sich aus in der Natur vom Auf­blü­hen bis zum Ver­wel­ken, in der eige­nen Lebens­zeit oder im Zeit­ver­lauf des Uni­ver­sums. Chro­nos war grau­sam, hart, unwi­der­ruf­lich. Er töte­te sei­nen Vater Ura­nus und ver­schlang sei­ne Kin­der, um allei­ni­ge Macht zu haben. Ein­zig Zeus ent­kam. Zeus gilt somit als Sinn­bild dafür, dass, wer die Ver­ant­wor­tung für sein Leben selbst in die Hand nimmt, den Zeit­fän­gen ent­kom­men kann. Sie kön­nen die Zeit als ihre eige­ne defi­nie­ren und Ver­ant­wor­tung über­neh­men. Wenn wir uns trei­ben las­sen, Ent­schei­dun­gen andern über­las­sen und ihnen Schuld zuwei­sen, wer­den wir unglück­lich, wird unse­re Zeit von Unwich­ti­gem ver­schlun­gen.

Hier stellt sich die Fra­ge:

→ Was ist ein guter Umgang mit der Lebenszeit?
→ Ist Ihr Zeitmanagement entscheidend, oder orientieren Sie sich am Sinn, wenn Sie Zeit verschwenden?

Kai­ros steht für den rech­ten Augen­blick, den Moment. Er wird als klei­ner, fei­ner Jun­ge mit Flü­geln dar­ge­stellt, der immer auf den Zehen­spit­zen her­um­huscht und einen kah­len Hin­ter­kopf hat. Daher stammt das Sprich­wort: die Gele­gen­heit beim Schopf packen. Vor­be­rei­tet sein für den rech­ten Augen­blick, in vol­ler Prä­senz, um dann eine Ent­schei­dung zu tref­fen, die rich­tig ist. Wach sein, bewusst sein.
Kai­ros gibt der Zeit eine neue Dimen­si­on. Er ver­leiht Tie­fe, eine Qua­li­tät: Mit Mut und Bewusst­heit Ent­schei­de tref­fen, sich irren, dadurch Erfah­run­gen sam­meln und die eige­nen Gefüh­le und Gedan­ken ver­ant­wor­ten. Im rich­ti­gen Augen­blick, mit einer hohen Acht­sam­keit das tun, was einem als rich­tig erscheint. Da gilt es das Ent­schei­dungs­prin­zip «good enough to go?» in die Waag­scha­le mit der situa­ti­ven Intui­ti­on zu brin­gen.

Viel­leicht ken­nen Sie eini­ge Ent­schei­dungs­mo­del­le aus der Füh­rungs­pra­xis. Die­se sind wich­tig, um ein gemein­sa­mes Ver­ständ­nis für Ent­schei­dungs­ver­fah­ren im Team oder in der Füh­rung zu haben. Ihre Auf­merk­sam­keit und Prä­senz kön­nen Ihnen dazu ver­hel­fen, Ihre Ana­ly­se weg­zu­le­gen – nach­dem Sie die Fak­ten geprüft haben – und auf­zu­hö­ren, nach der guten Ent­schei­dung zu suchen oder dar­um zu rin­gen, son­dern ganz acht­sam auf den rech­ten Augen­blick zu war­ten. Auf den Moment, wo die Ent­schei­dung Sie leicht fin­det.

 

Treffen wir uns zum entscheidenden Gespräch?

Herzlichst

Andrea Helfenstein